Der aus Amerika stammende Musiker lebt seit mehr als drei Jahren in Berlin und ist schon lange kein Unbekannter mehr in der hiesigen wie auch internationalen Klezmerszene.
Klezmer – eine jüdische Volksmusiktradition, die weltliche mit jüdischer Musik verbindet. Um das 15. Jahrhundert nannte man die vortragenden Musiker Klezmer, mit der Wiederentdeckung dieser besonderen Art von Musik in den 70ern wurde die Musikrichtung mit Klezmer betitelt. Klezmer ist, man muss eher sagen war, einzig akustische Musik. Im Wandel der Zeit, eben heute, auch oftmals mit Gesang behaftet. Soviel zur Geschichte.
Daniel Kahn ist ein besonderer Spezie des Klezmer. Er spielt mit der Musikrichtung in unterschiedlichen Höhen, er vermischt und verfremdet. Das Endprodukt reiht sich ein unter Radical Yiddish Songs, Punk Cabaret, Klezmer Dance Macabre mit viel politischem Anspruch. Kahn singt dabei in englischer, deutscher wie auch Yiddisher Sprache. Der Musiker, Schauspieler, Komponist, Regisseur und Sänger färbt seine Lieder mal fröhlich, mal aufregend, düster und mitreißend, mal humorvoll, bösartig, mal politisch. Seine Melodien sind melancholisch, bedrückend, düster und ernüchternd, können sich schnell auch unbeschwert drehen. Können bekömmlich fließen und gleichmütig lässig schweben. Gerne auch mal wüten und toben. Die Mischung machts. Klezmer trifft Jazz, Folk begegnet Punk, Klassik verwirbelt mit Rock. Dazu Weisheiten von Tucholsky – Rosen auf den Weg gestreut.
„Partisans & Parasites“ ist einfach gesprochen lang erhofft anders als so Vieles in der heutigen Musiklandschaft. Genreübergreifend vielversprechend anders. Instrumentiert mit Mundharmonika, Gitarre, Akkordeon, Ukulele, Klavier, Klarinette, Violine, Trompete und Gesang. Ein Farbenspiel das fordert. Yiddish traditionelle Stücke „Borsht Revisited“, „A Rothschild In Your House“, „Dumai“, Stücke mit geschichtlichem Background „Six Million Germans“ - nach einer wahren Geschichte „The Seventh Million: The Israelis & The Holocaust“, publizistisches „Rosen auf den Weg gestreut“ von Kurt Tucholsky und Eigenkompositionen wie „Parasites“ und „Rats“. Eine „unbequeme“ wundervolle Herausforderung!